The Great Chain, 2016
Coburn, Tyler
Tyler Coburn (*1983 in New York, lebt in New York) arbeitet in den Medien Performance, Film, Installation, Text und Sound. Seine Arbeiten setzen sich kritisch mit den aktuellen Entwicklungen des Internets und industrieller Produktion auseinander. Er untersucht das zeitgenössische Spannungsverhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, das Selbst in der Social-Media-Öffentlichkeit sowie die virtuelle Welt und ihre komplexen materiellen Infrastrukturen.
Der Titel der für den Kunstverein exklusiv entwickelten Edition The Great Chain (2016) ist abgeleitet von der „Großen Kette des Seins“, einem vertikalen Diagramm von Himmel und Erde, das als eines der ältesten evolutionären Modelle gilt. Die Geschichte der Kette reicht von den Schriften des Aristoteles bis zu Alexander Pope und stellt veränderliche Begriffe einer vollkommenen Welt dar, in der alles eine Verbindung und damit einen Zweck hat. Tyler Coburn hat für diese Edition einen Teil einer Zeichnung aus dem Didacus Valades Rhetorica Christiana aus dem Jahre 1579 entnommen und daraus eine runenartige Form entwickelt. Als Teil seines langfristigen Projekts Ergonomic Futures untersucht er, wie die Kette dekonstruiert und umgenutzt werden kann: als Symbol für eine unbekannte evolutionäre Zukunft.